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Bienenfreundlich durch den Frühling

Schlüsselblume im Schnee – Foto: Georg Wiesinger

Die ersten Bienen sind unterwegs, sobald im zeitigen Frühjahr die Temperaturen konstant über dem Gefrierpunkt liegen. Während Honigbienen dank Honigvorrat im Stock mit ihrer Königin überwintern können, sterben bei den meisten Wildbienen die erwachsenden Tiere im Herbst ab: Ihr Nachwuchs startet dann auf sich gestellt ins neue Vegetationsjahr.

Alle Bienen brauchen zu dieser Zeit dringend Nektar und Pollen – für sich und ihre Brut. Darum sind Frühblüher wie Weiden, Schneeglöckchen oder Kornelkirsche besonders beliebt. Generell gilt: Je vielfältiger und artenreicher das Blütenangebot über das ganze Jahr ist, umso mehr Bienen werden ausreichend Futter finden.

Tipps für Bienenweiden

  • Auf heimische Pflanzen setzen: Manche, exotische Zierpflanzen (z.B. Forsythie oder Pflanzen mit gefüllten Blüten) haben leider kaum Pollen noch Nektar und taugen daher nicht als Bienenfutter.
  • Beim Kauf von Samen und Pflanzen auf pestizidfreien bzw. biologischen Anbau und regionale Qualität achten.
  • Manche Pflanzen haben einen besonders hohen ökologischen Wert als Pollenspender für Wildbienen. Dazu gehören neben Weidenarten vor allem der Natternkopf und alle Glockenblumen. Diese Wildblumen eignen sich auch als hervorragende „Sofortmaßnahme“ bzw. können bei ausgewählten Gärtnereien als Jungpflanzen erworben werden. 

Sehr früh im Jahr fliegen Hummeln: Dank ihres Körperbaus und ihrer dichten Behaarung können sie sich schon bei wenigen Plusgraden auf die Suche für einen neuen Nistplatz machen. Sie nehmen dabei Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöcher unter die Lupe.

Tipps für den Wohnraum

  • Totholz, Sandhaufen und Pflanzenhalme: Liegenlassen und bewusstes Anbringen von altem Holz an sonnigen Plätzen schafft ebenso Wohnraum für Wildbienen, wie das Stehenlassen von Pflanzen über den Winter (Schlafplatz für Jungbienen).
  • Nisthilfen machen dort Sinn, wo auch ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Wichtig hierfür ist, dass sie nicht zu weit auseinanderliegen: Denn im Gegensatz zur Honigbienen haben Wildbienen einen Flugradius von wenigen hundert Metern.
  • Mit Wildbienenhotels lassen sich viele Nistplätze auf kleinem Raum anbieten – und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

„Erste Hilfe Tipp“

Im Frühjahr können die niedrigen Temperaturen Bienen manchmal „zum Abstürzen“ bringen. Wer eine entkräftete Hummelkönigin oder Biene auf der Terrasse bzw. am Balkon findet, kann ihr leicht Hilfe anbieten: Ein halber Teelöffel Zucker, aufgelöst in etwas lauwarmen Wasser, reicht. Das dient als idealer Energienachschub – und die Biene kann nach wenigen Minuten wieder weiterfliegen.


HINWEIS: Honorarfrei verwendbar bei Namensnennung – Text: Klimabündnis OÖ (Richard Schachinger), Foto: Georg Wiesinger, sowie Verwendung Logo Bienenfreundliche Gemeinde

Den Text findet ihr zum Download hier.

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